Fairer Tip des Monats – Dezember 2022 – No. 1

Fair gefilzte Tierfiguren

Diese niedlichen Tierfiguren, knapp 10 cm hoch, waren ursprünglich als Eierwärmer gedacht. Da sie aber alle auch ohne Ei drunter stehen, können sie ebenso gut als Wohnungsschmuck und unter Umständen sogar als Kuscheltier benutzt werden. Sie werden aus reinem Wollfilz in Nepal hergestellt. Es gibt fast 40 verschiedene Tiersorten, Erdmännchen, Katze, Hund, Elefant usw. Die  Herstellerfirma Nepalaya Craft bietet auch Filz-Untersetzer, Tücher, Schals (aus angefilzten recycelten Sari-Stoffen) und Mützen an.

Bei der Herstellerfirma Nepalaya Craft  arbeiten ca. 20 Männer und Frauen aus verschiedenen religiösen und sozialen Gruppen miteinander: Buddhisten, Muslime, Christen, Hindus, darunter Mitglieder der Kaste der sogenannten „Unberührbaren“. Bei Nepalaya arbeiten und feiern immer alle gemeinsam in einem Raum und an einem Tisch. Alle bekommen einen fairen Lohn, der deutlich über dem nationalen Durchschnitt liegt und den Lebensunterhalt der Familien sichern soll. Daher gehören zum Lohn auch Zusatzleistungen wie Kranken- und Unfallversicherung und Altersvorsorge und bezahlter Urlaub.

Da auch Muslime zu dem Mitarbeiter*innen gehören, die ebenfalls auf dem offiziellen Arbeitsmarkt starken Diskriminierungen unterworfen sind, ist die 6-Tage-Woche flexibel gestaltet: Musliminnen und Muslime nehmen den Freitag frei, alle anderen den Samstag. Gebetszeiten und Rituale werden respektiert.

Aus- und Weiterbildung ist für alle Arbeitnehmer wichtig, ganz besonders gilt dies aber für die Mitarbeiterinnen. Qualifizierung bedeutet, im Arbeitsleben Verantwortung zu übernehmen und aus der traditionellen Rolle der Unterordnung herauszutreten – ein besonders für Frauen wichtiger Schritt, der bei Nepalaya Craft eine große Rolle spielt.

 Schule statt Kinderarbeit. Bei Nepalaya Craft werden keine Kinder beschäftigt. Im Gegenteil soll es der von uns ausgezahlte Lohn den Familien ermöglichen, ihre Kinder in eine gute Schule zu schicken. Nur gute Bildung bietet den Kindern die Chance auf Zukunft, auf soziale Anerkennung und einen Ausbruch aus der Armutsspirale.

Darum endet Faires Handeln auch nicht an der Unternehmenspforte: Basu engagiert sich auch im Verein PALA, um die örtliche Schule direkt durch Spenden zu unterstützen und so ein Lehrerinnengehalt zu finanzieren und für ein tägliches Mittagessen sowie eine rollstuhlgerechte Ausstattung zu sorgen.